Lesbische und teilweise auch trans* Sichtbarkeit: Ingeborg Boxhammer von lesbengeschichte.org stellt euch alle Filme, Dokus etc. vor.

Die Fernsehtipps entstanden ca. Anfang 2007 als Service für Freundinnen. Inhaltsangaben und Wertungen spiegeln Ingeborgs persönliche Meinung wider – und ihren Humor … Seitdem erscheinen die Infos – in der Regel – alle zwei Wochen.

Zur besseren Einordnung gibt es im Anschluss eine subjektive Sternchenbewertung.

 

Sa, 03.05., 3sat 21:50 Uhr: The True Story of Lady Gaga, USA 2022 (Porträt der Popikone Lady Gaga (Stefani Joanne Angelina Germanotta, geboren 1986), die mit Songs wie „Born this way“ (2011) vor allem queeren Jugendlichen den Rücken stärkt)

Sa, 03.05., ORF1 21:50 Uhr: Ziemlich beste Freunde, Frankreich 2011, R: Olivier Nakache, Eric Toledano* (Der gelähmte Philippe [François Cluzet] freundet sich mit seinem neuen Assistenten, dem Senegalesen Drisse [Omar Sy] an. Philippes Sekretärin Magalie [Audrey Fleurot] lebt lesbisch. – Warum aus dem Assistenten, der ein Algerier war, ein Senegalese werden musste, lässt sich in der vom Kinopublikum innig geliebten Verfilmung auf den ersten Blick nicht erkennen …) 

So, 04.05., ZDFinfo 15:00 Uhr: Verbotene Liebe – Queere Opfer der NS-Diktatur, D 2023, R: Sebastian Scherrer (Reportage zur Verfolgung von LGBTiQ in der NS-Zeit, die aufzeigt, mit welchen (gesetzlichen) Strategien Nazis queere Menschen terrorisierten; zu Wort kommt u. a. die Historikerin Anna Hajková) 

So, 04.05., ZDFinfo 15:45 Uhr: Verbotene Liebe – Queere Schicksale in der NS-Diktatur, D 2023, R: Sebastian Scherrer (Zweiter Teil dieser Verbotenen-Liebe-Reihe. Unklar voneinander abgesetzt und daher auch leicht zu verwechseln – leider auch wieder mit dem Sprecher Charles Rettinghaus: unverwechselbar wegen künstlich unheilvoller Stimmlage)  

Di, 06.05., SWR/SR 22:00 Uhr: Wohnzimmer-Comedy (Show mit Doris Reichenauer, Petra Binder, die u. a. mit der Drag Queen Pam Penco „Queer durchs Ländle“ ziehen)  

Do, 06.05., ONE 20:15 Uhr: Mother’s Day – Liebe ist kein Kinderspiel, USA 2016, R: Garry Marshall (Verschiedene, miteinander lose verwobene Episoden zentrieren sich auf romantisch-komödiantische Ereignisse am und zum Muttertag – dazu  unüberhörbare rassistische Späße eines Elternpaares: Wo wollte der Stuss noch gleich witzig sein??)  

Fr, 09.05., NDR 22:00 Uhr: N E U ! NDR Talkshow mit Jennifer Weist alias Jennifer Rostock alias Yaenniver, D 2025 (Die Sängerin Jennifer Weist, Jahrgagn 1986, kämpft gegen Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Queerfeindlichkeit)  

Fr, 09.05., ProSieben 03:50 Uhr: Alfie, USA 2004, R: Charles Shyer+ (Heteromurks: Bindungsgehemmter Draufgänger [Jude Law] sucht nach dem Glück. Zwei Lesben, mit denen er eine Nacht verbringt, haben miteinander mehr Spaß als mit ihm)  

Sa, 10.05., ONE 21:45 Uhr: The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit, USA 2002, R: Stephen Daldry, Roman: Michael Cunningham****** (In drei verschiedenen Zeitebenen bildet Virginia Woolf mit ihrer „Mrs. Dalloway“ den Aufhänger für drei exzellent verwobene Frauengeschichten. Sehr sehenswert und mit Staraufgebot: Meryl Streep, Julianne Moore, Nicole Kidman, Ed Harris)  

So, 11.05., HR 01:05 Uhr: Meine alles außer gewöhnliche Familie – Aufgewachsen in einer Regenbogenfamilie, D 2020, R: Annette Ernst (Frankfurter Langzeitreportage (12 Jahre!) über das Aufwachsen in einer queer-lesbischen Umgebung)  

Mo, 12.05., ZDF 23:55 Uhr: N E U ! ! ! Der Wunsch, D 2024, R: Judith Beuth (Die Filmemacherin begleitete ein lesbisches Paar mit Kinderwunsch über einen Zeitraum von zehn Jahren. Entstanden ist ein intensives Portraät)  

Di, 13.05., SRF1 23:40 Uhr: Der Kreis, Schweiz 2014, R: Stefan Haupt+ (Anhand der im Interview erzählten Erinnerungen von Ernst Ostertag und Röbi Rapp wird in Spielszenen die Geschichte der Zürcher Schwulenbewegung in den fünfziger und sechziger Jahren in Spielszenen nachgezeichnet. Sehenswert und interessant, aber Achtung: möglicherweise ohne Untertitel und mitunter sehr schwer verständlich für Nicht-Schweizer*innen)  

Mi, 14.05., ARD 20:15 Uhr: Meine Freundin Volker, D 2022, R: Piotr J. Lewandowski (Der Inhalt liest sich ein wenig wie von  „Sister Act“ geklaut: Vivian ist Star der Drag-Scene auf St. Pauli und muss vor der Mafia fliehen. Sie versteckt sich – nein, nicht in einem Kloster! – in einer Heterofamilie als Heteromann … Hm, ich weiß nicht …)  

Do, 15.05., HR 01:15 Uhr: Wir sind doch Schwestern, D 2018, R: Till Endemann, Vorlage: Anne Gesthuysen** (Drei betagte Schwestern sehen sich nach 44 Jahren wieder, weil eine von ihnen 100 wird. Alte Konflikte brechen nicht zuletzt dadurch auf, dass ein lesbisches Studentinnenpaar, das einen Kurzfilm über sie dreht, die Abgründe triggert. Für meinen Geschmack zu überfrachtet)  

Fr, 16.05., arte 22:40 Uhr: P!nk – Mein Leben in Songs, D 2023, R: Jens Strohschnieder  (Porträt der erfolgreichen US-amerikanischen Musikerin Alecia Moore alias P!nk (Jahrgang 1979), die sich immer wieder für die LGBTiQ-Community einsetzt und dafür von ihr gefeiert wird) 

 

++++GRUNDSÄTZLICHE INFOS++++

  • Die Fernsehtipps entstanden ca. Anfang 2007 als Service für Freundinnen. Inhaltsangaben und Wertungen spiegeln meine persönliche Meinung wider – und meinen Humor …
  • Zurzeit befinden sich im Fernseh-Verteiler über 130 Privatpersonen, Initiativen und Institutionen (von Dresden bis Saarbrücken; von Kiel bis Tübingen), die jeweils ihre Verteiler damit bedienen. Veröffentlichungen sollten bitte mit mir abgesprochen werden. Derzeit sind die Tipps hier nachlesbar: http://www.phenomenelle.de; www.lespress.de; https://lesbenring.de
  • Die Tipps bekommt ihr in der Regel im Zwei-Wochen-Rhythmus und UNENTGELTLICH. Sehr gerne könnt ihr aber hin und wieder etwas für www.lesbengeschichte.org spenden und damit die Zukunft dieser Seiten sichern: Ingeborg Boxhammer, Stichwort „Lesbengeschichte“ Sparkasse KölnBonn IBAN: DE 6637 0501 9803 0093 3579 BIC: COLSDE33XXX.
  • Bis 04:30 Uhr morgens ordne ich alle Sendungen dem Vortag zu.
  • Bis auf ganz wenige Ausnahmen berücksichtige ich keine Serien und keine unmittelbaren Wiederholungen! Selten oder erstmals im TV gezeigte Produktionen kennzeichne ich mit „NEU“.
  • Regelmäßig aktualisierte Listen zu lesbischer Liebe in deutschen, deutschsprachigen oder koproduzierten Spielfilmen, Dokumentationen, Reportagen und Talkshows findet ihr unter „Lesben & Film“ auf www.lesbengeschichte.org.

 

Der Sternchenbewertung im Spielfilmbereich liegen folgende Kategorisierungen zugrunde:

Wertung nach dem Sternchenprinzip

* * * * * * * * 8 Sterne: Lesbisches macht mehr als 90 Prozent der Handlung aus. Ohne dies würde der Plot nicht mehr funktionieren. Lesbischsein/“Anderssein“ wird hier nicht negativ bewertet.

* * * * * * * 7 Sterne: Es geht überwiegend um lesbisch handelnde Frauen. Sie erhalten selbstverständliche Dominanz innerhalb des auch anderes ausführenden Handlungsstrangs.

* * * * * * 6 Sterne: Neben der Hauptthematik ist mindestens ein dominanter Handlungsstrang mit lesbischen Frauen vorhanden und unübersehbar!

* * * * * 5 Sterne: Implizit eindeutig lesbischer Tenor, die Geschichte wirkt jedoch etwas gebremst oder dient lediglich dazu, das Thema süffisant auszuschlachten.

* * * * 4 Sterne: (Nebenrollen-)Lesben oder lesbische Affären werden sind deutlich sichtbar und über einige Sequenzen des Films präsent.

* * * 3 Sterne: Innige/intensive Freundschaft oder Hassliebe mit lesbischen Möglichkeiten oder Ansätzen, die selten verfolgt werden.

* * 2 Sterne: Es taucht mal „etwas Lesbisches“ auf, wird erwähnt oder gezeigt; mal ein Kuss, mal ein tiefer Blick oder eine eindeutige Anmache …

* 1 Stern: So wenig Lesbisches ist hier drin, dass es immer wieder zu übersehen ist!

+: (Queere) Andeutungen und/oder Zwischentöne, Trans*-Darstellungen oder sog. Hosenrollen.

© Ingeborg Boxhammer (Bonn 2005/2023)