Lesbische und teilweise auch trans* Sichtbarkeit: Ingeborg Boxhammer von lesbengeschichte.org stellt euch alle Filme, Dokus etc. vor.
Die Fernsehtipps entstanden ca. Anfang 2007 als Service für Freundinnen. Inhaltsangaben und Wertungen spiegeln Ingeborgs persönliche Meinung wider – und ihren Humor … Seitdem erscheinen die Infos – in der Regel – alle zwei Wochen.
Zur besseren Einordnung gibt es im Anschluss eine subjektive Sternchenbewertung.
Sa, 30.11., SRF2 01:00 Uhr: V wie Vendetta, UK/USA/D 2006, R: James McTeigue** (Ein faschistischer Großkanzler [John Hurt] beherrscht einen Überwachungsstaat, gegen den ein mysteröser Gegenspieler, V [Hugo Weaving] antritt. In einer Gefängnisszene lässt eine wegen ihres Lesbischseins inhaftierte Frau ihre Zellennachbarin an ihrem Leben teilhaben … In Teilen spitzfindiges Fantasydrama)
Sa, 30.11., ZDF 02:40 Uhr: Wild Things, USA 1998, R: John McNaughton** (Verschachtelter Überraschungsthriller über sexuelle Übergriffe an einer High School, Verführungskünste zweier Kids und allerlei mehr)
So, 01.12., 3sat 17:05 Uhr: Tootsie, USA 1982, R: Sydney Pollack* (Travestieklassiker aus dem Showbusiness: Als Serienstar Julie [Jessica Lange] sich mit ihrer neuen Kollegin Tootsie [Dustin Hoffman] anfreundet, gibt sie schließlich mehr oder weniger zu, sich in „sie“ verliebt zu haben, dies aber nicht leben zu können)
Sa, 01.12., SWR/SR 00:25 Uhr: Wer hat eigentlich die Liebe erfunden? D/Schweiz 2017, R: Julia von Heinz*** (Familiäre Konflikte: Eine Ehefrau und Mutter (Corinna Harfouch) hat es satt und setzt Ehemann und Tochter Alex [Meret Becker] an einer Autobahnraststätte aus. Alex kommt dadurch der Truckerin Marion [Sabine Timoteo] näher…)
Sa, 01.12., ARD 01:10 Uhr: Carol, USA/UK 2015, R: Todd Haynes, Vorlage: Patricia Highsmith******** (Eine junge Verkäuferin [Rooney Mara] verliebt sich in den 1950er Jahren in die mondäne und verheiratete Carol [Cate Blanchett], die kurze Zeit später von ihrem Mann mit einer Sorgerechtsklage wegen unmoralischen Lebenswandels drangsaliert wird. Carol steht dazu, distanziert sich aber – wie der Gatte verlangt – von Therese … Klasse gespielt und inszeniert – ein echtes Highlight!)
Di, 03.12., ZDFinfo 04:15 Uhr: (nachts) Liebe und Sex im Maghreb – Zwischen Tabu und Aufbruch, FRA 2019 (Reportage über strikte Regeln in Nordafrika, wo bisher nur heterosexuelle Beziehungen und nur mit Trauschein anerkannt werden)
Mi, 04.12., arte 20:15 Uhr: Capote, USA 2005, R: Bennett Miller+ (Das Leben und Wirken des schwulen US-amerikanischen Autors Truman Capote (1924-1984) feierte in den 2000er Jahren eine Art Comeback im Filmgeschäft. Capote reiste zu einem verurteilten Mörder in Kansas und benutzte die Geschichte als Inspirationsquelle für den Thriller „Kaltblütig“ (1966). Die Schriftstellerin Harper Lee (geb. 1926), eine Kindheitsfreundin und Autorin von „Wer die Nachtigall stört“ (1960), begleitete ihn nach Kansas und diskutierte mit ihm sein Vorhaben. Über ihre sexuelle Orientierung gibt es diverse Spekulationen. Capote wird hier dargestellt von Philip Seymour Hoffman, der dafür den Oscar bekam, Harper Lee von Catherine Keener, die immerhin für den Oscar nominiert wurde)
Do, 05.12., SuperRTL 23:40 Uhr: Verliebt unterm Weihnachtsbaum, USA/Kanada 2021, R: Lisa Rose Snow******* (Eine Weihnachtsbaumexpertin hat es für die Weihnachtsfeier des Gouverneurs auf einen bestimmten Baum abgesehen; der steht aber in einem Privatgarten und die Besitzerin ist gar nicht kooperativ – zunächst jedenfalls, denn bald schon kommen die Frauen einander näher…)
Fr, 06.12., arte 21:45 Uhr: N E U ! ! ! Joan Baez – Mit lauter Stimme, USA 2023, R: Karen O’Connor, Miri Navasky und Maeve O’Boyle (Interessantes und teilweise sehr bewegendes biografisches Porträt der Folk-Ikone Joan Baez (Jahrgang 1941), die nicht nur eine Zeitlang mit Bob Dylan sang und liebte, sondern auch viele politische Kampflieder interpretierte. In den Interviews erzählt sie u. a. von ihren Erfahrungen mit Frauen.)
Sa, 07.12., Sat1Gold 22:20 Uhr: Thelma & Louise, USA 1991, R: Ridley Scott*** (Nachdem zwei Freundinnen auf dem Weg in ein vergnügliches Wochenende in Notwehr einen Vergewaltiger erschossen haben, fliehen sie als Outlaws quer durch die USA und lassen sich nicht mehr das Geringste gefallen … Drehbuchautorin Callie Khourie gewann 1992 einen Oscar für ihr rasantes Buch mit tollen Dialogen. Geena Davis als Thelma und Susan Sarandon als Louise haben nichts an Eindrücklichkeit verloren; für Brad Pitt war sein Kurzauftritt als sympathischer Schurke der Startschuss für seine Karriere)
Di, 10.12., Kabel 22:40 Uhr: Ghost – Nachricht von Sam, USA 1990, R: Jerry Zucker+ (Whoopi Goldberg spielt die unwiderstehliche Geisterbeschwörerin Oda Mae, die vom ermordeten Sam [Patrick Swayze] beauftragt wird, mit seiner Freundin Molly [Demi Moore] Kontakt aufzunehmen. Mit viel Energieaufwand ist es den Geistern auch möglich, vorübergehend in einen anderen Körper zu schlüpfen … Wenn ihr mal wieder vor dem Fernseher heulen wollt, wär dies die richtige Wahl – Whoopi allerdings ist zum Kringeln!)
Di, 10.12., SRF1 00:00 Uhr: Wir beide, FRA/BELG/LUX 2019, R: Filippo Meneghetti******** (Zwei Seniorinnen, Nina und Madeleine [Barbara Sukowa und Martine Chevalier], bewohnen in Südfrankreich jeweils ein eigenes Appartment auf demselben Flur. Seit vielen Jahren sind sie heimlich ein Liebespaar. Als Madeleine einen Schlaganfall erleidet und ihre Tochter sie abschirmt, werden die beiden gewaltsam getrennt. Aber Nina gibt nicht auf und tut alles, um ihrer Liebsten wieder nah sein zu können … Toll! Und super gespielt!]
Mi, 11.12., BR 00:10 Uhr: Mother’s Day – Liebe ist kein Kinderspiel, USA 2016, R: Garry Marshall (Verschiedene, miteinander lose verwobene Episoden zentrieren sich auf romantisch-komödiantische Ereignisse am und zum Muttertag – dazu unüberhörbare rassistische Späße eines Elternpaares: Wo wollte der Stuss noch gleich witzig sein??)
Mi, 11.12., SWR/SR 01:45 Uhr: Kurzstrecke mit Pierre M. Krause: Maren Kroymann schwimmt gern mit Kraul-Kappen, Show (Soll Comedy sein. Hm. Ist doch aber mit Pierre M. Krause? Wo ist der witzig? Und was macht Maren Kroymann da? Eine gute Freundin zitierend (freilich abgewandelt): Sendungen, die die Welt nicht braucht!!!)
Fr, 13.12., ORF1 23:20 Uhr: Sieben verdammt lange Tage, USA 2014, R: Shawn Levy** (Als bei den Altmans der Vater stirbt, müssen vier Geschwister, darunter Judd (Jason Bateman) und seine Schwester Wendy (Tina Fey), zusammen mit der Mutter (Jane Fonda) sieben Tage lang jüdische Totenwache (Schiv’a) halten. Am Ende der Trauerzeit gibt es ein überraschendes Coming Out …)
++++GRUNDSÄTZLICHE INFOS++++
- Die Fernsehtipps entstanden ca. Anfang 2007 als Service für Freundinnen. Inhaltsangaben und Wertungen spiegeln meine persönliche Meinung wider – und meinen Humor …
- Zurzeit befinden sich im Fernseh-Verteiler über 130 Privatpersonen, Initiativen und Institutionen (von Dresden bis Saarbrücken; von Kiel bis Tübingen), die jeweils ihre Verteiler damit bedienen. Veröffentlichungen sollten bitte mit mir abgesprochen werden. Derzeit sind die Tipps hier nachlesbar: http://www.phenomenelle.de; www.lespress.de; https://lesbenring.de
- Die Tipps bekommt ihr in der Regel im Zwei-Wochen-Rhythmus und UNENTGELTLICH. Sehr gerne könnt ihr aber hin und wieder etwas für www.lesbengeschichte.org spenden und damit die Zukunft dieser Seiten sichern: Ingeborg Boxhammer, Stichwort „Lesbengeschichte“ Sparkasse KölnBonn IBAN: DE 6637 0501 9803 0093 3579 BIC: COLSDE33XXX.
- Bis 04:30 Uhr morgens ordne ich alle Sendungen dem Vortag zu.
- Bis auf ganz wenige Ausnahmen berücksichtige ich keine Serien und keine unmittelbaren Wiederholungen! Selten oder erstmals im TV gezeigte Produktionen kennzeichne ich mit „NEU“.
- Regelmäßig aktualisierte Listen zu lesbischer Liebe in deutschen, deutschsprachigen oder koproduzierten Spielfilmen, Dokumentationen, Reportagen und Talkshows findet ihr unter „Lesben & Film“ auf www.lesbengeschichte.org.
Der Sternchenbewertung im Spielfilmbereich liegen folgende Kategorisierungen zugrunde:
Wertung nach dem Sternchenprinzip
* * * * * * * * 8 Sterne: Lesbisches macht mehr als 90 Prozent der Handlung aus. Ohne dies würde der Plot nicht mehr funktionieren. Lesbischsein/“Anderssein“ wird hier nicht negativ bewertet.
* * * * * * * 7 Sterne: Es geht überwiegend um lesbisch handelnde Frauen. Sie erhalten selbstverständliche Dominanz innerhalb des auch anderes ausführenden Handlungsstrangs.
* * * * * * 6 Sterne: Neben der Hauptthematik ist mindestens ein dominanter Handlungsstrang mit lesbischen Frauen vorhanden und unübersehbar!
* * * * * 5 Sterne: Implizit eindeutig lesbischer Tenor, die Geschichte wirkt jedoch etwas gebremst oder dient lediglich dazu, das Thema süffisant auszuschlachten.
* * * * 4 Sterne: (Nebenrollen-)Lesben oder lesbische Affären werden sind deutlich sichtbar und über einige Sequenzen des Films präsent.
* * * 3 Sterne: Innige/intensive Freundschaft oder Hassliebe mit lesbischen Möglichkeiten oder Ansätzen, die selten verfolgt werden.
* * 2 Sterne: Es taucht mal „etwas Lesbisches“ auf, wird erwähnt oder gezeigt; mal ein Kuss, mal ein tiefer Blick oder eine eindeutige Anmache …
* 1 Stern: So wenig Lesbisches ist hier drin, dass es immer wieder zu übersehen ist!
+: (Queere) Andeutungen und/oder Zwischentöne, Trans*-Darstellungen oder sog. Hosenrollen.
© Ingeborg Boxhammer (Bonn 2005/2023)