Lesbische und teilweise auch trans* Sichtbarkeit: Ingeborg Boxhammer von lesbengeschichte.org stellt euch alle Filme, Dokus etc. vor.

Die Fernsehtipps entstanden ca. Anfang 2007 als Service für Freundinnen. Inhaltsangaben und Wertungen spiegeln Ingeborgs persönliche Meinung wider – und ihren Humor … Seitdem erscheinen die Infos – in der Regel – alle zwei Wochen.

Zur besseren Einordnung gibt es im Anschluss eine subjektive Sternchenbewertung.

 

Sa, 05.04., WDR 00:45 Uhr: In den besten Händen, FRA 2021, R: Catherine Corsini***** (Derb-schwarzhumorige Studie des Niedergangs einer Beziehung, und all das vor dem Hintergrund der Gelbwesten-Demonstrationen in der Notaufnahme eines Pariser Krankenhauses – sehenswert!) 

So, 06.04., arte 07:50 Uhr: Die Pionierinnen des Fahrrads, BELG/FRA 2023, R: Juliette Senik (Entsprechend des Herstellungsortes mit französischem Fokus- – – Aber auch in Deutschland waren Kämpferinnen für Frauenrechte auf dem Fahrrad unterwegs, so z. B. auch Aimee Duc, 1901 Autorin des Lesbenromans “Sind es Frauen?” Nachlesbar zum Beispiel in meinem Text zur Fahrradpionierin Margarete Schweichler (1873-1938) in den Hamburger Frauenbiografien: https://hamburg-frauenbiografien.de/item/4864)  

Mo, 07.04., ZDFinfo 14:15 Uhr: Liebe und Sex im Maghreb – Zwischen Tabu und Aufbruch, FRA 2019 (Reportage über strikte Regeln in Nordafrika, wo bisher nur heterosexuelle Beziehungen und nur mit Trauschein anerkannt werden) 

Mo, 07.04., ZDFinfo 15:00 Uhr: Liebe und Sex in Russland – Tradition, Gewalt und Widerstand, D 2020 (Reportage über die Situation in Russland; auch queere Menschen kommen zu Wort, die mit der heterosexuellen Doktrin umgehen müssen)  

Mo, 07.04., 3Sat 22:25 Uhr: Queer gewinnt – Eine Sport-Utopie, D 2023, R: Julia Fuhr Mann (Im Profisport geht’s nach wie vor um eindeutige Geschlechter. Was wäre, wenn queere Menschen genauso geehrt würden wie gehypte Normalos, die ihren Körpern auch alles abringen, zum Beispiel bei den Olympischen Spielen? Weltuntergang?)  

Mi, 09.05., SRF1 23:00 Uhr: Zusammen!, Schweden 2000, R: Lukas Moodysson***** (Eine Gruppe junger Linker zankt, hasst und liebt sich im Stockholm in einer Kommune des Jahres 1975 vor der zeitgenössischen Hintergrundmusik von Bo Hansson. Bitterböse Satire auf die Siebziger)  

Do, 10.04., arte 02:05 Uhr: Out of Rosenheim, BRD 1988, R: Percy Adlon* [Komödienklassiker über eine bayrische Ehefrau [Marianne Sägebrecht], die auf einem Roadtrip durch die USA ihren Mann verlässt und unerwartete Freundschaft bei der Betreiberin [unübertroffen cool: CCH Pounder] des Bagdad Cafe findet. – Stimmt, ist nicht lesbisch – aber die Beziehung der Frauen ist dennoch filmprägend. Und passt daher sehr gut zum Internationalen Frauentag am 8. März! – Der Soundtrack “Calling you” von Jevetta Steele ging damals durch die Decke: https://www.youtube.com/watch?v=hPPS0_rqwcw&ab_channel=jessiemelodyworldk)  

Fr, 11.04., DisneyChannel 20:15 Uhr: Die Eiskönigin – völlig unverfroren, USA 2013, R: Chris Buck, Jennifer Lee+ (Trickfilm über die tiefe Liebe zwischen Schwestern; die mächtige Eiskönigin Elsa endet nicht in den Armen irgendeines Prinzen, sondern bleibt für sich. In ihr entdeckten selbsternannte Tugendschützer und evangelikale Prediger lesbische Züge und den Verfall westlicher Werte, vor denen es zu warnen galt … Haha!) 

Sa, 12.04., ZDFinfo 05:15 Uhr morgens: Tabu – Was es in der DDR nicht geben durfte, D 2025, R: Nina Rothermundt (Unter anderem mit diesem Thema: Im Gegensatz zur BRD (1994) schaffte die DDR den Paragrafen 175, der Sex zwischen Männern unter Strafe stellte, bereits 1968 ab. Doch das bedeutete nicht, dass Schwule und Lesben in der DDR gern gesehen waren)  

Sa, 12.04., BR 20:15 Uhr: Faltenfrei, D 2021, R: Dirk Kummer** (Stella Martin [Adele Neuhauser], unleidlicher Top-Star der Kosmetikbranche, hadert verärgert mit dem Älterwerden. Nach einem Unfall kann sie plötzlich die (wenig schmeichelhaften) Gedanken ihrer Mitmenschen hören – dabei interessiert sie das zunächst gar nicht. Freilich kommt es bald anders: Stella wird „geläutert“ – und findet nicht nur im zwischenmenschlichen Umgang neue Ufer …)  

Sa, 12.04., BR 21:45 Uhr: Ungeschminkt, D 2024, R: Dirk Kummer (Nachdem ihre Mutter gestorben ist, kehrt Josefa [Adele Neuhauser] nach 40 Jahren nach München zurück – und trifft u. a. dort auf Petra [Eva Mattes], mit der sie, als sie noch Josef [Riccardo Campione] hieß – verheiratet war…)  

Sa, 12.04., ARD 23:40 Uhr: Basic Instinct, USA 1992, R: Paul Verhoeven**** (Polizist Nick Curran [Michael Douglas] gerät in den Bann der des Mordes verdächtigen Schriftstellerin Catherine Tramell [Sharon Stone]; ihre Geliebte muss dafür dran glauben. Umstrittener und überschätzter Hetero-Sex-Thriller)  

Sa, 12.04., arte 01:25 Uhr: N E U ! Alba Vulva, Ungarn 2022, R: Dorka Vermes, 15 min (Kurzfilm über eine Frau in den besten Jahren, die nach der Trennung von ihrer Liebsten frustriert im Beauty-Salon landet)  

So, 13.04., ONE 12:25 Uhr: Das Wirtshaus im Spessart, BRD 1957, R: Kurt Hoffmann+ (Komtess Franziska [Liselotte Pulver] schlägt sich nach ihrer Geiselnahme auf die Seite der Spessart-Räuber und mischt sich in Männerkleidern unter die illustre Schar um den Räuberhauptmann [Carlos Thompson]. Nettes, aber belangloses Spiel mit Geschlechterrollen und Moral)  

So, 13.04., ONE 12:25 Uhr: Albert Nobbs, UK/USA/Irland/FRA 2012, R: Rodrigo García**** (Eine Frau [superb: Glenn Close] arbeitet um 1900 als männlicher Hausdiener Albert Nobbs in der vornehmen Dubliner Gesellschaft und fürchtet, dass ein Maler [Janet McTeer], der vorübergehend in seiner Kammer übernachten soll, sein Geheimnis verraten könnte. Grandios gespielt, bewegend und in jeder Hinsicht sehenswert!)  

Mo, 14.04., Kabel 22:45 Uhr: Die Akte Jane, USA 1997, R: Ridley Scott* (US-Senatorin DeHaven [Anne Bancroft] setzt sich dafür ein, dass Frauen Soldatinnen bei den harten SEALs werden können und statuiert mit der ehrgeizigen Jordan O’Neil [Demi Moore] ein Exempel. Jordans Karriere fällt schließlich u. a. Gerüchten über ihre angebliche Homosexualität zum Opfer. Scheinheilige und militärischen Drill verherrlichende Männerposse)  

Fr, 18.04., HR 15:45 Uhr: Ziemlich beste Freunde, Frankreich 2011, R: Olivier Nakache, Eric Toledano* (Der gelähmte Philippe [François Cluzet] freundet sich mit seinem neuen Assistenten, dem Senegalesen Drisse [Omar Sy] an. Philippes Sekretärin Magalie [Audrey Fleurot] lebt lesbisch. – Warum aus dem Assistenten, der ein Algerier war, ein Senegalese werden musste, lässt sich in der vom Kinopublikum innig geliebten Verfilmung auf den ersten Blick nicht erkennen …)  

Fr, 18.04., ONE 20:15 Uhr: Die fabelhafte Welt der Amélie, Frankreich 2000, R: Jean-Pierre Jeunet* (Im Tarnmäntelchen eines Märchens kommt diese extrem bürgerliche Komödie daher: Amélie [Audrey Tautou] sucht nach dem Mann, dem die Kinderschätze in ihrem Haus gehören, und gerät so an manch falsche Adresse. Eine der Dominiques, die Amélie aufsucht, trägt einen Anzug, raucht und betrachtet sie genüsslich. Freilich macht Amélie, dass sie weg kommt …)  

Fr, 18.04., SRF1 00:05 Uhr: Yentl, USA 1983, R: Barbra Streisand*** (Um den Talmud studieren zu können, das nur Männern vorbehalten ist, inszeniert Yentl [Barbra Streisand] sich als junger Anschel. Mit dieser Identität gerät sie allerdings in genretypische, vermeintlich peinliche Cross-Dressing-Situationen, u. a. heiratet sie die liebliche Hadass [Amy Irving]… Leider liebt und lebt Yentl ansonsten aber ganz konventionell und hetero – und dennoch: Ich finde, es endet gut)  

 

++++GRUNDSÄTZLICHE INFOS++++

  • Die Fernsehtipps entstanden ca. Anfang 2007 als Service für Freundinnen. Inhaltsangaben und Wertungen spiegeln meine persönliche Meinung wider – und meinen Humor …
  • Zurzeit befinden sich im Fernseh-Verteiler über 130 Privatpersonen, Initiativen und Institutionen (von Dresden bis Saarbrücken; von Kiel bis Tübingen), die jeweils ihre Verteiler damit bedienen. Veröffentlichungen sollten bitte mit mir abgesprochen werden. Derzeit sind die Tipps hier nachlesbar: http://www.phenomenelle.de; www.lespress.de; https://lesbenring.de
  • Die Tipps bekommt ihr in der Regel im Zwei-Wochen-Rhythmus und UNENTGELTLICH. Sehr gerne könnt ihr aber hin und wieder etwas für www.lesbengeschichte.org spenden und damit die Zukunft dieser Seiten sichern: Ingeborg Boxhammer, Stichwort „Lesbengeschichte“ Sparkasse KölnBonn IBAN: DE 6637 0501 9803 0093 3579 BIC: COLSDE33XXX.
  • Bis 04:30 Uhr morgens ordne ich alle Sendungen dem Vortag zu.
  • Bis auf ganz wenige Ausnahmen berücksichtige ich keine Serien und keine unmittelbaren Wiederholungen! Selten oder erstmals im TV gezeigte Produktionen kennzeichne ich mit „NEU“.
  • Regelmäßig aktualisierte Listen zu lesbischer Liebe in deutschen, deutschsprachigen oder koproduzierten Spielfilmen, Dokumentationen, Reportagen und Talkshows findet ihr unter „Lesben & Film“ auf www.lesbengeschichte.org.

 

Der Sternchenbewertung im Spielfilmbereich liegen folgende Kategorisierungen zugrunde:

Wertung nach dem Sternchenprinzip

* * * * * * * * 8 Sterne: Lesbisches macht mehr als 90 Prozent der Handlung aus. Ohne dies würde der Plot nicht mehr funktionieren. Lesbischsein/“Anderssein“ wird hier nicht negativ bewertet.

* * * * * * * 7 Sterne: Es geht überwiegend um lesbisch handelnde Frauen. Sie erhalten selbstverständliche Dominanz innerhalb des auch anderes ausführenden Handlungsstrangs.

* * * * * * 6 Sterne: Neben der Hauptthematik ist mindestens ein dominanter Handlungsstrang mit lesbischen Frauen vorhanden und unübersehbar!

* * * * * 5 Sterne: Implizit eindeutig lesbischer Tenor, die Geschichte wirkt jedoch etwas gebremst oder dient lediglich dazu, das Thema süffisant auszuschlachten.

* * * * 4 Sterne: (Nebenrollen-)Lesben oder lesbische Affären werden sind deutlich sichtbar und über einige Sequenzen des Films präsent.

* * * 3 Sterne: Innige/intensive Freundschaft oder Hassliebe mit lesbischen Möglichkeiten oder Ansätzen, die selten verfolgt werden.

* * 2 Sterne: Es taucht mal „etwas Lesbisches“ auf, wird erwähnt oder gezeigt; mal ein Kuss, mal ein tiefer Blick oder eine eindeutige Anmache …

* 1 Stern: So wenig Lesbisches ist hier drin, dass es immer wieder zu übersehen ist!

+: (Queere) Andeutungen und/oder Zwischentöne, Trans*-Darstellungen oder sog. Hosenrollen.

© Ingeborg Boxhammer (Bonn 2005/2023)

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