Lesbische und teilweise auch trans* Sichtbarkeit: Ingeborg Boxhammer von lesbengeschichte.org stellt euch alle Filme, Dokus etc. vor.

Die Fernsehtipps entstanden ca. Anfang 2007 als Service für Freundinnen. Inhaltsangaben und Wertungen spiegeln Ingeborgs persönliche Meinung wider – und ihren Humor … Seitdem erscheinen die Infos – in der Regel – alle zwei Wochen.

Zur besseren Einordnung gibt es im Anschluss eine subjektive Sternchenbewertung.

 

Sa, 20.04., arte 07:30 Uhr: Zuflucht in den Anden – Kolumbiens indigene Transfrauen, D/FRA 2022, R: Carmen Butta (Reportage über eine Gemeinschaft von Transfrauen in den kolumbianischen Anden. Die Enklave wurde dort oben errichtet, wo der Kaffee wächst und geerntet werden muss) 

Sa, 20.04., WDR 21:45 Uhr: Tödliche Geheimnisse – Das Versprechen, D 2020, R: Barbara Kulcsar***** (Dritte Polit-Geschichte um die Ex-Geliebten Karin [Anke Engelke] und Rommy [Nina Kunzendorf], die als Redakteurin und Journalistin investigativ unterwegs sind. Diesmal geht’s um dunkle Machenschaften im Baugewerbe) 

Sa, 20.04., HR 23:15 Uhr: Mankells Wallander: Todesengel, Schweden/D 2009, R: Agneta Fagerström-Olsson*** (Die Chorleiterin eines Chores mit jungen Frauen hat ein begehrliches Auge auf eine der Frauen aus dem Chor geworfen, dann verschwindet Miranda, eine andere Chorsängerin …Wallander ermittelt.) 

Sa, 20.04., arte 02:00 Uhr [01:05 Uhr]: Mark Ashton – Gay People und Minenarbeiter in einem Kampf, FRA 2019, R: Olivier Mirguet (Die Doku erzählt die Geschichte hinter dem Erfolgsfilm „Pride“ von 2014: Homosexuelle Aktivist_innen (eben nicht nur Schwule*, wie der Spielfilm vorschlägt) solidarisierten sich 1984 mit streikenden Minenarbeiter_innen – die darüber nicht wenig erstaunt waren …) 

So, 21.04., 3sat 16:40 Uhr: Frühstück bei Tiffany, USA 1961, R: Blake Edwards+ (Die Romanverfilmung nach Truman Capote rückt die gerade den Kinderschuhen entwachsene Lebedame Holly Golightly [Audrey Hepburn], die sich erst am Schluss für den armen Lebemann Paul [George Peppard] entscheidet, ins Zentrum der Geschichte des US-amerikanischen Jet-Sets der vierziger Jahre. Im Roman geht Holly nach Brasilien und verschwindet aus Pauls Leben. Ihre New Yorker Zeit wird aus seiner Erinnerung geschildert und ihm berichtet sie des Öfteren von lesbischen Frauen in ihrem Umfeld; es klingt, als hätte sie auch eigene Erfahrungen gesammelt. Interessierte die Filmschaffenden leider kein bisschen!)  

Mo, 22.04., WDR 07:20 Uhr: Trans – I got Life, D 2021, R: Imogen Kimmel, Doris Metz (Reportage über vier Trans-Protagonist*innen und einen Chirurgen – Achtung: Wird zwar im Programm ausgewiesen, aber der eigentlich porträtierte die Doku sieben Menschen (nicht nur vier) und dauerte 95 Minuten! Könnte eine gekürzte Miniversion (30 min) sein. Also bitte Programm des WDR zeitnah checken!) 

Mo, 22.04., WDR 07:50 Uhr: Ich und die Anderen. Lesbisch. Schwul. Jung, D 2016 (Jugendmagazin zur Unterstützung junger Menschen, die im Selbstfindungsprozess mit sich hadern und auch mit Anfeindungen von außen umgehen müssen)  

Mi, 24.04., arte 14:15 Uhr: Vier Hochzeiten und ein Todesfall, UK 1994, R: Mike Newell+ (Charles [Hugh Grant] verliebt sich in Carrie [talentfreier Hutständer: Andie McDowell], kriegt sie aber erst nach mehreren Hochzeiten und einer Beerdigung. Fiona [charming: Kristin Scott Thomas], eine aus seiner Clique, räumt bei einer Nachfrage ein, sie sei mal 15 Minuten lang „Lesbierin“ gewesen, das würde wohl aber nicht zählen. Über weite Strecken unterhaltsame Heterokomödie) 

Do, 25.04., ZDF 20:15 Uhr: N E U ! Lena Lorenz: Kreuz und queer, D/ÖSTERR 2024, R: Sebastian Sorger****** (Hebamme Lena Lorenz bereitet diesmal ein doppelt schwangeres Lesbenpaar auf die Geburt/en vor; da gibt’s Ängste und kleinere Dramen, während ansonsten weitere andere Beziehungsgeschichten (ausnahmslos hetero und dramatisch) wenig mehr Platz eingeräumt bekommen. Fällt in die Kategorie „seichte Unterhaltung“; wenn ihr es nicht guckt, verpasst ihr auch nix)  

Sa, 27.04., BR 20:15 Uhr: Donna Leon – Venezianisches Finale, D 2003, R: Sigi Rothemund, Krimi: Donna Leon***** (Commissario Brunetti [Uwe Kokisch] geht der Ermordung eines homophoben Dirigenten nach und verdächtigt u. a. die lesbische Opernsängerin Flavia Petrelli [Leslie Malton], die mit ihrer Agentin Brett Lynch [Gesine Cukrowski) zusammenlebt. Naja …) 

So, 28.04., SRF2 21:50 Uhr: Blade Runner 2049, USA/UK/Ungarn/Kanada 2017, R: Denis Villeneuve+ (Eine Quasi-Fortsetzung des Replikant_innen-Science-Fiction-Dramas von 1982, aus dem die Interview-Sequenz zwischen Tester und Replikantin wiedergegeben wird („ob ich Replikant bin oder eine Lesbierin?“); frauenfeindlich und stellenweise sehr effekthascherisch, aber trotz dieser überflüssigen Ärgernisse von großer Qualität und über sich selbst hinausweisend: Etwa, wenn es um die Bewertung von „echter“ oder implantierter Erinnerung geht – oder auch um die Frage nach der Grenzlinie zwischen Mensch und Roboter) 

Mi, 01.05., tagesschau24 15:30 Uhr: Swipen, Liken, Matchen – war Dating mal einfacher?, D 2023, R: Lena Elfers, Friederike Franke (Reportage über Internet-Dating, das zunächst offenbar besonders der queeren Szene zugute kam, die kaum öffentlich in Erscheinung trat) 

Mi, 01.05., ONE 18:30 Uhr: Ziemlich beste Freunde, Frankreich 2011, R: Olivier Nakache, Eric Toledano* (Der gelähmte Philippe [François Cluzet] freundet sich mit seinem neuen Assistenten, dem Senegalesen Drisse [Omar Sy] an. Philippes Sekretärin Magalie [Audrey Fleurot] lebt lesbisch. – Warum aus dem Assistenten, der ein Algerier war, ein Senegalese werden musste, lässt sich in der vom Kinopublikum innig geliebten Verfilmung auf den ersten Blick nicht erkennen …)

 

++++GRUNDSÄTZLICHE INFOS++++

  • Die Fernsehtipps entstanden ca. Anfang 2007 als Service für Freundinnen. Inhaltsangaben und Wertungen spiegeln meine persönliche Meinung wider – und meinen Humor …
  • Zurzeit befinden sich im Fernseh-Verteiler über 130 Privatpersonen, Initiativen und Institutionen (von Dresden bis Saarbrücken; von Kiel bis Tübingen), die jeweils ihre Verteiler damit bedienen. Veröffentlichungen sollten bitte mit mir abgesprochen werden. Derzeit sind die Tipps hier nachlesbar: http://www.phenomenelle.de; www.lespress.de; https://lesbenring.de
  • Die Tipps bekommt ihr in der Regel im Zwei-Wochen-Rhythmus und UNENTGELTLICH. Sehr gerne könnt ihr aber hin und wieder etwas für www.lesbengeschichte.org spenden und damit die Zukunft dieser Seiten sichern: Ingeborg Boxhammer, Stichwort „Lesbengeschichte“ Sparkasse KölnBonn IBAN: DE 6637 0501 9803 0093 3579 BIC: COLSDE33XXX.
  • Bis 04:30 Uhr morgens ordne ich alle Sendungen dem Vortag zu.
  • Bis auf ganz wenige Ausnahmen berücksichtige ich keine Serien und keine unmittelbaren Wiederholungen! Selten oder erstmals im TV gezeigte Produktionen kennzeichne ich mit „NEU“.
  • Regelmäßig aktualisierte Listen zu lesbischer Liebe in deutschen, deutschsprachigen oder koproduzierten Spielfilmen, Dokumentationen, Reportagen und Talkshows findet ihr unter „Lesben & Film“ auf www.lesbengeschichte.org.

 

Der Sternchenbewertung im Spielfilmbereich liegen folgende Kategorisierungen zugrunde:

Wertung nach dem Sternchenprinzip

* * * * * * * * 8 Sterne: Lesbisches macht mehr als 90 Prozent der Handlung aus. Ohne dies würde der Plot nicht mehr funktionieren. Lesbischsein/“Anderssein“ wird hier nicht negativ bewertet.

* * * * * * * 7 Sterne: Es geht überwiegend um lesbisch handelnde Frauen. Sie erhalten selbstverständliche Dominanz innerhalb des auch anderes ausführenden Handlungsstrangs.

* * * * * * 6 Sterne: Neben der Hauptthematik ist mindestens ein dominanter Handlungsstrang mit lesbischen Frauen vorhanden und unübersehbar!

* * * * * 5 Sterne: Implizit eindeutig lesbischer Tenor, die Geschichte wirkt jedoch etwas gebremst oder dient lediglich dazu, das Thema süffisant auszuschlachten.

* * * * 4 Sterne: (Nebenrollen-)Lesben oder lesbische Affären werden sind deutlich sichtbar und über einige Sequenzen des Films präsent.

* * * 3 Sterne: Innige/intensive Freundschaft oder Hassliebe mit lesbischen Möglichkeiten oder Ansätzen, die selten verfolgt werden.

* * 2 Sterne: Es taucht mal „etwas Lesbisches“ auf, wird erwähnt oder gezeigt; mal ein Kuss, mal ein tiefer Blick oder eine eindeutige Anmache …

* 1 Stern: So wenig Lesbisches ist hier drin, dass es immer wieder zu übersehen ist!

+: (Queere) Andeutungen und/oder Zwischentöne, Trans*-Darstellungen oder sog. Hosenrollen.

© Ingeborg Boxhammer (Bonn 2005/2023)

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