Lesben* erfahren strukturelle Gewalt und Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts und ihrer sexuellen Orientierung.

Berlin/Heidelberg, 25.11.2022. Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen* macht der LesbenRing e.V. besonders auf die Situation von lesbischen Frauen* und Mädchen* aufmerksam.

Vorstandsfrau Marion Lüttig erklärt:

“Ein Drittel aller Frauen* und Mädchen* weltweit sind von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen. Die Zahlen sind alarmierend: 35 Prozent aller Frauen* weltweit waren physischer oder sexualisierter partnerschaftlicher oder nicht-partnerschaftlicher Gewalt ausgesetzt. “Lesben*, bisexuelle und trans* Frauen sind überproportional von Gewalt durch Partner oder Fremde betroffen. 98 Prozent der im letzten Jahr ermordeten trans* Menschen waren trans* Frauen.”

Vor fünf Jahren hat Deutschland das „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ (Istanbul-Konvention) unterzeichnet und sich damit zur Umsetzung verpflichtet.

“Die Konvention fordert ausdrücklich positive Aktionen, um dafür Sorge zu tragen, dass Präventionsmaßnahmen speziell den Bedürfnissen schutzbedürftiger Personen entsprechen und meint dabei explizit auch lesbische, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Frauen. Lesben*, bisexuelle, trans* und inter*-Frauen müssen auch auf den verschieden politischen Ebenen – auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene – Berücksichtigung in den Aktionsprogrammen zur Prävention und zur Unterstützung von Gewalt betroffener Frauen* und Kinder Berücksichtigung finden”,

so Vorständin Ina Rosenthal weiter.

Studien zu Gewalt- und Diskriminierungserfahrungen von lesbischen/bisexuellen Frauen und Trans*-Menschen (LesMigras 2012, EU-Grundrechteagentur 2020) zeigen, dass nahezu ein Drittel der Befragten von Familienmitgliedern, Partner*innen oder Freund*innen beschimpft oder beleidigt werden. Beschimpfungen und Beleidigungen durch Fremde in der Öffentlichkeit weisen doppelt so hohe Werte auf. Ein Fünftel wurden im öffentlichen Raum bereits körperlich angegriffen und ebenso viele haben dort sexualisierte Übergriffe erlebt. Da sich Betroffene gewalttätiger Übergriffe im öffentlichen Raum gegenüber der Polizei nicht unbedingt outen wollen, gehen diese Taten häufig nicht in die polizeiliche Statistik zu Gewalt aufgrund der sexuellen Orientierung ein. Viele Lesben* überlegen sich genau, an welchen Orten sie sich outen, um so das Risiko von Gewalt und Diskriminierung zu verringern.

Auch lesbische Frauen* können Gewalt durch (Ex-)Partnerinnen erleben. Untersuchungen vor allem aus dem anglo-amerikanischen Raum gehen davon aus, dass häusliche Gewalt in lesbischen (und schwulen) Beziehungen fast ebenso häufig vorkommt wie in heterosexuellen Beziehungen. Auch die Formen der Gewalt unterscheiden sich kaum von denen in heterosexuellen Beziehungen.

#GBV
#GewaltGegenFrauen
#IstanbulKonvention
#VAWG
#Femizide
#Femizide!
#JedenDrittenTag
#25November
#InternationalerTagGegenGewaltAnFrauen
#Gewalt
#StoppGewalt
#StopptGewalt
#faeser
#OrangeTheWorld
#EndViolenceAgainstWomen
#StoppGewaltGegenFrauen
#gegengewaltanfrauen
#OrangeDay
#orangeday2022