Berlin/Heidelberg, 24.11.2021. Zur Vorstellung des Koalitionsvertrags von SPD, Grünen und FDP kommentiert Ina Rosenthal, Vorstandsfrau des LesbenRing e.V.:

Der LesbenRing freut sich sehr über den vorgelegten Vertrag, der viele langjährige lesben*- und queerpolitische Forderungen beinhaltet und einen echten Aufbruch im lesben* und queerpolitischen Bereich darstellt”. 

Endlich kommt die Gleichstellung von Zwei-Mütter-Familien im Abstammungsrecht für verheiratete und unverheiratete Paare. All dies war spätestens seit der Ehe für Alle längst überfällig. Auch eine Vereinbarung zu rechtlicher Elternschaft, elterlicher Sorge, Umgangsrecht und Unterhalt soll nunmehr vor der Empfängnis möglich werden. Dies ist ein wichtiges Instrument für Regenbogenfamilien, um die eigene Familie von Anfang an abzusichern”,

so Rosenthal weiter.  

Die diskriminierungsfreie Förderung künstlicher Befruchtung auch bei heterologer Insemination, unabhängig von einer medizinischen Indikation, Familienstand und sexueller Identität ist großer ein Gewinn. Denn bisher mussten lesbische* Paare hier enorme Summen privat aufbringen, da es an gesetzlichen Regelungen zur Kostenübernahme fehlt. Es ist gut, hier den lesbischen* Paaren die gleichen Möglichkeiten zur Familiengründung zu eröffnen wie heterosexuellen”,

so Rosenthal.

Wir begrüßen auch die geplante Abschaffung des Transsexuellengesetzes und die Ersetzung durch ein Selbstbestimmungsgesetz, die Einführung eines Nationalen Aktionsplans für die Akzeptanz und den Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, die Aufnahme queerfeindlicher Beweggründe im Strafgesetzbuch, die längst überfällige Abschaffung des Blutspendeverbots für schwule Männer und trans* Menschen, aber auch die Einführung eines Entschädigungsfonds für trans* und inter* Personen, die aufgrund früherer Gesetzgebungen von Körperverletzungen und Zwangsscheidungen betroffen waren.”

„Wir freuen uns über diese entscheidenden Schritte in die richtige Richtung. Die Umsetzung all dieser lesben* und queerpolitischen Themen werden wir mit wachsamen Augen und immer wieder kritischem Blick konstruktiv begleiten”,

so Rosenthal abschließend.

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Über den LesbenRing e.V.

Der LesbenRing e.V. ist ein bundesweiter Verein für Lesben*, Lesben*gruppen und Organisationen mit Sitz in Heidelberg und Geschäftsstelle in Berlin und eine der Erstunterzeichnenden der Initiative “Grundgesetz für Alle” zur Inklusion der Aspekte sexuelle und geschlechtliche Identität in Artikel 3 Grundgesetz aus Februar 2021. Der LesbenRing e.V. wurde 1982 gegründet. Heute ist der LesbenRing e. V. der bundesweite Dachverband für lesbische* Frauen, Lesben*gruppen und Organisationen. Der LesbenRing hat Sitz und Stimme im Deutschen Frauenrat, ist im Kuratorium der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld vertreten und ist Mitgliedsorganisation der ILGA (International Lesbian and Gay Association).

 

Zur Schreibweise: Lesben*

Der LesbenRing e.V. will das große Spektrum lesbischer Lebens- und Liebesweisen sichtbar machen. Dazu zählen auch bi- und pansexuelle cis- und trans* Frauen, trans* Lesben sowie Non-Binäre und Queers. Um diese Vielfalt lesbischer Lebensformen sichtbar zu machen, nutzt der LesbenRing e.V. die Schreibweise “Lesben*”. 

 

Pressemitteilung zur Vorstellung des Koalitionsvertrags von SPD, Grünen und FDP als PDF

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