Heidelberg/Berlin/Fürstenberg, 19.04.2021. Anlässlich des 76. Jahrestags der Befreiung des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück und des Jugendlagers Uckermark fordert der LesbenRing e.V. weiterhin die Anerkennung der Verfolgung und des erlittenen Leids der in den dortigen Lagern inhaftierten lesbischen Frauen und Mädchen.
“Seit Langem kämpfen Aktivist*innen um die Anerkennung der Verfolgung von Lesben. Lesbische Frauen und Mädchen wurden während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, inhaftiert und auch ermordet”,
so Vorstandsfrau Marion Lüttig.
“Sie galten durch ihre Unabhängigkeit als “entartet” und asozial. Sie wurden psychiatrisiert, zur Prostitution in Lagern gezwungen und inhaftiert”.
Es wird Zeit, 76 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers, den lesbischen Frauen und Mädchen einen angemessenen Ort des Gedenkens zuzugestehen und ein Gedenkzeichen in Form einer tönernen Kugel mit Schriftzug – wie seit Langem von der Initiative Autonome Feministische Frauen und Lesben aus Deutschland und Österreich gefordert – dauerhaft vor Ort niederzulegen.
“Wie wir uns erinnern, macht viel davon aus, wie wir die Welt von heute wahrnehmen. Lesbisches* Leben ist Teil unserer Geschichte, lesbische* Stimmen müssen gehört, lesbisches* Erleben gewürdigt werden”,
so Vorstandsfrau Marion Lüttig.
Lesbische* Geschichte ist in der Geschichtsschreibung der Mehrheitsgesellschaft kaum präsent. So wurde und wird die Verfolgung und Ermordung lesbischer* Frauen in der NS-Zeit geleugnet und diese Leugnung ihrer Verfolgungsgeschichte ist ein Teil ihrer Verfolgung. Bis heute bestimmt die massive Homophobie, von der die Mehrheit der überlieferten Zeugnisse geprägt ist, Erinnerungspolitik und Forschung.
Die diesjährige Gedenkfeier im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück und Uckermark findet aufgrund der Pandemie in diesem Jahr online statt. Der LesbenRing erinnert:
“Wir gedenken aller lesbischen* Frauen und Mädchen im Frauen KZ Ravensbrück und Uckermark. Ihr seid nicht vergessen…”
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